Wie Unternehmen durch unternehmensnahe Stiftungen die Brücke in das Gemeinwohl bauen können

21.05.2021
Allgemein
3 Minuten

Viele Unternehmen würden gerne dauerhaft der Gesellschaft etwas zurückgeben und sich für das Gemeinwohl einsetzen. Die Gründung oder Unterstützung einer Stiftung kann hier eine gute Option sein, langfristig einen bestimmten Zweck zu verfolgen. Unternehmensnahe Stiftungen sind daher für Firmen eine interessante Option. Doch was genau sind eigentlich unternehmensnahe Stiftungen und was sollte man beachten, wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt? Was ist in der Zusammenarbeit mit solchen Stiftungen wichtig und welche Funktionen können sie erfüllen?

Für diese und weitere Fragen zum Thema unternehmensnahe Stiftungen sprechen in der aktuellen Folge des Podcast „NGO mit Oh!“ Laura Stanischeff von der SCHOMERUS Consulting und Sabine Kamrath, Projektleiterin der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung, einer unternehmensnahen Stiftung von Hubert Burda Media.

Stiftungen können einem Unternehmen in vielerlei Hinsicht „nahe“ stehen – weil etwa das Unternehmen die Stiftung gegründet hat, weil es die Stiftungsarbeit finanziert oder auf anderen Wegen regelmäßig umfassend unterstützt. Zu unterscheiden von den unternehmensnahen Stiftungen sind zunächst jedoch unternehmensverbundene Stiftungen. Dies sind Stiftungen, die meist über die Eigentümerstruktur mit dem Unternehmen verbunden sind und somit eine rechtliche Beziehung zwischen der Stiftung und dem Unternehmen besteht. Hiervon zu unterscheiden sind Stiftungen, die keine solchen Verbindungen haben, sondern die z.B. rechtlich eigenständig sind und von einem Unternehmen oder einer Person aus einem Unternehmen gegründet wurden.

Unternehmensnahe Stiftungen sind ein wunderbares Instrument, um langfristig einen Zweck zu verfolgen, der über die Unternehmensziele hinausgeht und dem Gemeinwohl dienen kann. Dabei kann eine solche Stiftung nachhaltig die CSR-Strategie des Unternehmens unterstützen und dazu beitragen, die Reputation des Unternehmens aufzuwerten. Gerade im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit können zum Beispiel Zielkonflikte über die Einbindung einer Stiftung ins Bewusstsein gerückt werden und langfristig an Lösungen gearbeitet werden.

Unternehmen, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, eine Stiftung zu gründen, sollten jedoch einiges bedenken: Eine Stiftung ist zunächst einmal ein eher statisches Instrument, um gemeinnützige Zwecke zu verfolgen. Eine einmal beschlossene Satzung kann, von wenigen Ausnahmen abgesehen, inhaltlich nicht mehr geändert werden. Daher ist ein sehr langer Zeithorizont der Zweckverwirklichung die Voraussetzung für eine Stiftungsgründung. Außerdem sind insbesondere rechtsfähige Stiftungen rechtlich unabhängig vom stiftenden Unternehmen und gehören sich somit selbst – nicht dem Unternehmen. Sie unterliegen der Stiftungsaufsicht und die Organe der Stiftung sind in ihrer Tätigkeit an die Satzung gebunden.
Außerdem bedarf es meist dauerhafter finanzieller Unterstützung aus dem Unternehmen. Gerade kleinere Stiftungen sind auf Zuwendungen aus dem Unternehmen angewiesen, da sie aufgrund des seit über zehn Jahren andauernden Niedrigzinsumfeldes nicht mehr ausreichend Erträge aus ihrem Vermögen generieren können.

Jedoch ergeben sich auch eine ganze Reihe positiver Aspekte: Führungskräfte aus Unternehmen können durch eine zeitweilige Tätigkeit in einer gemeinnützigen Organisation sehr vom Wechsel der Perspektive profitieren. Und auch gemeinnützige Stiftungen können sich in ihrer Tätigkeit durch die Kompetenz und Fachkenntnis von gut ausgebildeten Mitarbeitern oder Führungskräften aus dem Unternehmen professionalisieren.

Auch kann durch eine unternehmensnahe Stiftung Wissen, Erfahrung und Kompetenz zu bestimmten Themen aufgebaut werden, von denen dann wiederum das Unternehmen profitieren kann – sei es, dass ein Thema dauerhaft wirkungsvoll und auf inhaltlich hohem Niveau verfolgt wird und die Reputation des Unternehmens glaubwürdig aufwertet, oder weil das Unternehmen inhaltlich in internen Prozessen von den Kompetenzen der Stiftung unterstützt wird.

Um nun tiefer einzutauchen, hören Sie gerne in den Podcast hinein.

Autorin des Beitrags:
Sabine Kamrath, Projektleiterin der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung


Podcast “NGO mit Oh”


Literaturhinweise:

Deutsches Stiftungszentrum: Stiftung und Unternehmen. Kostenfrei bestellbar unter diesem Link: https://www.deutsches-stiftungszentrum.de/mediathek/stiftung_und_unternehmen

Backhaus-Maul, H., Kunze, M., Nährlich, S. (Hrsg.) (2018): Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen in Deutschland. Ein Kompendium zur Erschließung eines sich entwickelnden Themenfeldes. Springer Fachmedien Wiesbaden.

von: Laura Stanischeff

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